DM Target Sprint: Eine Sportart im Aufwärtstrend

22.06.2018

In Suhl finden vom 22.-24. Juni die Deutschen Meisterschaften im Target Sprint statt. Über 170 Sportlerinnen und Sportler laufen und schießen im Herzen von Suhl, direkt hinter dem Waffenmuseum, um den Meistertitel – rund ein Drittel mehr als im letzten Jahr.

 

Das bestätigt den Aufwärtstrend dieser neuen Sportart, die vom Biathlon inspiriert ist. Als eine Art „Sommerbiathlon“ wird Target Sprint deshalb oftmals bezeichnet, nur ist er viel rasanter. Drei Runden à 400 Meter, legen die Sportlerinnen und Sportler im Wettkampf zurück. Unterteilt wird die Laufstrecke von zwei Schießeinheiten mit dem Luftgewehr auf eine Distanz von zehn Metern. Anders als in den olympischen Luftgewehr-Disziplinen, wird hier auf Klappscheiben geschossen. Fällt eine der fünf Klappscheiben nicht, darf nachgeladen werden. Schaffen es die Athletinnen und Athleten mit 15 Diabolos nicht, alle Scheiben umzuräumen, muss eine 15-sekündige Strafzeit abgewartet werden, bevor es weiter geht.

 

Das Niveau steigt stetig an

 

Im letzten Jahr wurden in Suhl zum ersten Mal in der Geschichte des Target Sprints Weltmeister gekürt. Allen voran Lokalmatador Michael Herr glänzte mit zwei Goldmedaillen um den Hals. Er zeigt sich als Disziplinverantwortlicher zufrieden mit der Entwicklung des Target Sprints in Deutschland: „Wir konnten das Niveau im Vergleich zu den vergangenen Jahren in allen vier Altersklassen steigern.“ Vor allem bei den Junioren und den Männern, sei die Spitze enger zusammen gerückt und gleichzeitig breiter geworden, so Herr. Besonders deutlich wird das in den Qualifikations-Rennen zur Weltmeisterschaft im südkoreanischen Changwon, wo es bei den Herren in bisher drei Rennen, drei verschiedene Sieger gab. So lässt sich auch für die Deutsche Meisterschaft nur schwer ein konkreter Favorit voraussagen, denn oftmals entscheidet erst der Schlusssprint über Sieg oder Niederlage. Anders sieht es bei den Damen aus, erklärt Herr: „Hier würde ich mir wünschen, dass noch die ein oder andere Sportlerin in den nächsten Jahren den Anschluss an die Weltspitze finden“.

 

Doppelbelastung für deutsche Sportlerinnen und Sportler

 

Sowie etwa Jana Landwehr und Anita Flack, die auch bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften zu den heißen Medaillenanwärterinnen gehören, aber die auch einer besonderen Belastung ausgesetzt sind, denn neben der Deutschen Meisterschaft, findet zeitgleich die ISSF World Tour statt. Das heißt: fünf Rennen in zwei Tagen, sofern sich die Sportlerinnen und Sportler für die Finals qualifizieren. Zum Vergleich: ihre internationalen Kollegen sind maximal dreimal am Start. Bereits in den nationalen Finals werden die Sportlerinnen und Sportler an ihre Grenzen gehen müssen, denn dort werden wichtige Punkte im Hinblick auf die WM-Qualifikation vergeben. Es ist nach Starzach, Lindar und Hannover die letzte Möglichkeit, um entscheidende Punkte zu sammeln. Am Ende werden nur die besten Sechs für die Weltmeisterschaften im September vorgeschlagen. Da kann es schon sein, dass im internationalen Finale am Abend, die Beine schwer sind. Doch die sind schnell vergessen, wenn die Zuschauer mächtig anfeuern. Beste Sicht auf die Entscheidungen garantiert deshalb eine Tribüne. Herr ist sich sicher, dass mit einer guten Stimmung auch der Spaß am Wettkampf steigt und so sicherlich der ein oder andere „über sich hinauswachsen kann“. Am Ende soll es einfach eine kleine Party in Suhl mit spektakulären Rennen für alle sein.