Weltcup Fort Benning: Julian Justus holt Gold

12.05.2018

Paukenschlag durch Julian Justus: Der 30-jährige Gewehrschütze gewann beim ISSF Weltcup in Fort Benning den Wettbewerb mit dem Luftgewehr. Es war der zweite Weltcupsieg für Justus, nachdem er 2010 in Peking im Dreistellungskampf triumphiert hatte.

Die Freude danach kannte keine Grenzen. Justus jubeltenach dem letzten Schuss, einer 10,6, mit erhobenen Armen und einem fetten Grinsen im Gesicht, Bundestrainer Claus-Dieter Roth drückte ihn, die anderen deutschen Gewehrschützen machten die Welle. Bis es soweit war, bedurfte es einer Menge Arbeit. In der Qualifikation landete er am Ende mit 626,2 Ringen auf Platz sechs, ehe er im Finale der besten acht Schützen richtig aufdrehte. Nach der esten Phase mit zehn Schüssen lag er auf Position zwei, wies allerdings schon einen ordentlichen Rückstand (2,5) auf den Finnen Juho Kurki auf. Der Rückstand wuchs auf bis zu 3,7 Ringe an, auch, weil Justus in der Elimination-Phase seine einzige Neuner-Wertung schoss. Doch danach gab es kein Halten mehr! Während der Finne schwächelte und fünf Wertungen außerhalb der Zehn schoss, fielen beim Homberger reihenweise die Zehner. Nach der drittletzten Zweierserie hatte er den Finnen überholt (206,5 zu 206,4), vier weitere hohe Zehner folgten, sodass es am Ende 248,7 zu 247,1 aus deutscher Sicht hieß. Justus meinte: „Nach der WM 2014 in Granada habe ich meinen Fokus auf das Luftgewehr gelegt. Das hat sich jetzt ausgezahlt, und es fühlt sich großartig an, endlich auf dem obersten Treppchen zu stehen.“

Auch Bundestrainer Claus-Dieter Roth jubelte und wurde fast etwas nostalgisch: „Er ist gut in das Finale auf Platz zwei gestartet. Richtig eng wurde es, als es um die Medaillen ging. Der letzte Weltcup-Sieg mit dem Luftgewehr der Männer liegt sehr lange zurück!“ Exakt elf Jahre ist es her – damals siegte Tino Mohaupt beim Heimspiel-Weltcup in München. Damit gewann Mohaupt einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Peking, Justus sicherte sich mit dem Erfolg den Top Team Tokio-Status, der ihn dazu berechtigt, an der internen Olympia-Qualifikation für Tokio 2020 teilzunehmen (Grundvoraussetzung ist natürlich ein gewonnener Quotenplatz).

Die zwei anderen deutschen Schützen, André Link und David Koenders, hatten als  13. (623,4) bzw.  43. (617,6) nichts mit der Finalentscheidung zu tun.

 

Das deutsche Team in Fort Benning

  • Pistole: Josefin Eder, Sandra Reitz, Julia Hochmuth, Doreen Vennekamp, Michael Heise, Philipp Käfer, Tobias Piechaczek
  • Schnellfeuerpistole: Mathias Putzmann, Emanuel Müller, Maximilian Schenk
  • Gewehr: Jolyn Beer, Lisa Müller, Selina Gschwandtner, Isabella Straub, André Link, David Koenders, Julian Justus (LG)

Trainer & Betreuer

  • Claus-Dieter Roth (Gewehr)
  • Detlef Glenz (Schnellfeuerpistole)
  • Daniel Barner (Pistole)