YOG-Qualifikation/EM: Interview mit Nachwuchs-Bundestrainern

16.02.2018

Claudia Kulla (Bundestrainerin Gewehr C-Kader) und Barbara Georgi (Bundestrainerin Pistole C-Kader) sind vom 16. bis 26. Februar in Györ/HUN bei den Junioren Luftdruck-Europameisterschaften sowie der Qualifikation für die Youth Olympic Games für die 10m-Wettbewerbe in Luftpistole und Luftgewehr in verantwortlicher Position. Im Interview äußern sie sich zu den Wettkämpfen. Kurz vor dem Wettkampf erkrankte Kulla leider und wird vor Ort durch Rainer Bauer und Marco Müller vertreten.

Wie verlief die Vorbereitung auf die EM? Und wie sah die aus?

Kulla: "Wir hatten die Teilnahme am IWK München und einen Vorbereitungslehrgang in Sandhausen mit speziellem Leistungstraining für Air Mixed und Team Wettbewerb und Finaltraining."

Georgi: "Wir waren zum Lehrgang im Suhl und haben dort mit allen zwölf Sportlern sehr gut trainiert. Wir haben alles durchgeschossen, auch weil alle Finals unterschiedlich ablaufen. Ich war sehr zufrieden!"

Aus welchen Nationen kommt die härteste Konkurrenz?

Kulla: "Das ist im Juniorenbereich immer schwer einschätzbar, da immer wieder Senkrechtstarter auftauchen und keine Vergleiche wie im Erwachsenen-Bereich über Jahre möglich sind."

Georgi: "Bei der YOG-Qualifikation sind im weiblichen Bereich Weißrussland, Ungarn und Tschechien die Konkurrenten um den Quotenplatz. Es kann aber viel passieren, weil alle sehr unerfahren sind. Wenn wir ins Finale kommen, dann kommt es darauf an, wie sie die Aufregung in den Griff bekommen. Bei der EM sind Russland, Italien und Polen im männlichen Bereich stark, im weiblichen Bereich Ungarn, Kroatien, Russland, Tschechien und Italien."

Im Luftgewehr weiblich und Luftpistole männlich hat der DSB bereits Quotenplätze für die Youth Olympic Games geholt, wie sehen Sie die Chancen, dass im Luftgewehr männlich und bei der Luftpistole weiblich nachgezogen wird?

Kulla: "Die Chancen sind schwer einschätzbar. Es ist eine schwierige Aufgabe, da die Quotenplätze nur an die Plätze 1 bis 3 vergeben werden."

Georgi: "Wir haben gute Sportler, das Finale ist auf jeden Fall möglich. Entscheidend ist, wie sie mit dem Druck umgehen."

Zum ersten Mal schießen die Frauen/Juniorinnen bei einer internationalen Meisterschaft 60 Schuss. Was ist dabei die Herausforderung für die Frauen?

Kulla: "Im Gewehrbereich ist es weniger die Kraft, eher die Aufrechterhaltung der Konzentration sowie das rechtzeitige Pausieren bei Problemen."

Georgi: "Die Kraft-Ausdauer und die Konzentrationsausdauer sind gefordert – wir sehen das aber sehr positiv. Psychisch ist es eher einfacher, weil man bei 60 Schuss auch einen oder zwei schwächere Schüsse ausbügeln kann als zuvor bei nur 40 Schuss."

Einen extra Wettkampf gibt es nun auch für den Teamwettbewerb. Wie bewerten Sie den neuen Wettkampf?

Kulla: "Die Sportler im Juniorenbereich Gewehr sind "neugierig" auf das neue Wettkampfformat und gehen diese zweite Möglichkeit sich zu "zeigen" mit Elan an. Sinn und Zweck muss sich einem aus ökonomischer Sicht nicht unbedingt erschließen."

Georgi: "Wir finden es gut, dass wir neben den Einzelwettbewerben auch als Team auftreten können. Es ist nur alles sehr dicht gedrängt vom Terminkalender."

Mit dem Mixed-Wettbewerb wurde eine neue olympische Disziplin geschaffen. Ist schon klar, wer diesen Wettbewerb schießt oder gibt es noch eine interne Qualifikation?

Kulla: "Ja! Es gab keine interne Qualifikation, stattdessen ein Gespräch mit den Sportlern und die Entscheidung im Trainerteam. Es schießen Lisa-Marie Haunerdinger, Anna Janßen, Benedikt Mockenhaupt und Maximilian Ulbrich.“

Georgi: "Es schießen Miriam Piechaczek/Robin Walter und Agnes Völker/Jonathan Mader."