Weltmeisterin vor Weltmeisterin

27.08.2016

Mehr Schießsport-Prominenz geht kaum. Beim Finale der Damen mit dem Luftgewehr standen mit Beate Köstel (Odenheim) und Sonja Pfeilschifter (Feldkirchen-Westerham) zwei vielfache Weltmeisterinnen am Stand und als Glanzpunkt kam die Olympiasiegerin von Rio de Janeiro im Dreistellungskampf, Barbara Engleder (Triftern), noch als Krönung hinzu.

 

Beate Köstel siegte am Ende mit 208,8 Ringen vor Sonja Pfeilschifter, die mit 208,0 Zählern Zweite wurde. Bronze ging an Franziska Schiller (Holzolling) mit 184,4 Ringen.

Die Finalhalle war nicht nur bis auf den letzten Platz gefüllt, sondern die Zuschauer drängten sich auf jeder freien Fläche, die es in der Halle gab. Mehr als 1.000 Besucher sahen bei den Deutschen Meisterschaften für Gewehr, Pistole, Flinte, Laufende Scheibe und Armbrust auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück ein hoch spannendes Finale.

Nach der ersten Serie von drei Schüssen führte noch Titelverteidigerin Isabella Straub (Kirchseeon), die am besten aus den Startlöchern gekommen war, doch bereits nach dem zweiten Durchgang hatte sich Sonja Pfeilschifter mit einer 31,9-Runde die Führungsposition erkämpft.

Als es in die Ausscheidung ging, hatte Olympiasiegerin Barbara Engleder zwei Neuner, die in diesem Klassefeld der acht Schützinnen nicht mehr zu kompensieren waren. Die Goldmedaillengewinnerin von Rio im Wettbewerb Sportgewehr wurde mit 101,1 Ringen Siebte.

Nach der Hälfte des Finales übernahm Beate Köstel, die unter ihrem Mädchennamen Gauß jedem Schießsport-Fan bekannt ist und bei der WM 2014 in Granada vier Mal Gold gewann, die Spitzenposition und konnte durch einige sehr hohe Zehner ihren Vorsprung ausbauen.

Sonja Pfeilschifter kämpfte aber, leistete erheblichen Widerstand und ließ die Schützin aus Baden-Württemberg nicht enteilen. Vor den letzten beiden Schüssen hatte Beate Köstel einen Vorsprung von 0,7 Ringen, zeigte aber mit einer 10,7 im vorletzten Schuss ihre ganze Klasse.

1,2 Ringe lagen zwischen Rand eins und zwei vor dem letzten Finalschuss und als Beate Köstel mit einer 10,1 ihren Wettkampf abschloss, war klar, dass selbst die hervorragende 10,7 von Sonja Pfeilschifter nicht mehr ausreichen würde, um Beate Köstel vom Gold zu verdrängen.