Henri Junghänel ist Olympiasieger Liegendschießen

12.08.2016

Henri Junghänel (Breuberg) hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr die Goldmedaille gewonnen und ist nach Barbara Engleder der zweite Olympiasieger des Deutschen Schützenbundes bei dieser Veranstaltung. Es ist zugleich das 17. Gold für deutsche Schützen bei den Spielen der Neuzeit. Daniel Brodmeier (Niederlauterbach) wurde 37. Im Gesamtklassement.

 

Nach der ersten Serie im Finale lag Henri Junghänel auf Rang drei, zeigte dann aber in der zweiten Serie seine ganze Klasse, erzielte zweimal eine 10,8 und übernahm die Spitzenposition vor Kirill Grigorian (Russland) und Jonghyun Kim (Südkorea).

Mit ausgezeichneten Leistungen und hohen Zehnern blieb der DSB-Schütze an der Spitze, bevor er mit zwei etwas schwächeren Schüssen – einer 10,0 sowie einer 9,9 – ganz kurz hinter den Russen auf den Silberplatz zurückfiel.

Mit einer ganz starken 10,7 und einer 10,5 holte er sich jedoch die Führung zurück und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab. Mit 209,5 Ringen und neuem Olympischen Finalrekord gewann Henri Junghänel die Goldmedaille vor Jonghyun Kim, der sich mit 208,2 Zählern Silber sicherte. Mit 187,3 Ringen erhielt Kirill Grigorian die Bronzemedaille.

"Ich muss überlegen, ob das nicht vielleicht der Schlusspunkt ist", sagte der lympiasieger nach dem Wettkampf in Rio. "Ich mache jetzt ein Jahr Pause und gehe auf Jobsuche. Mit Sport kann man kein Geld verdienen. Da ist das Ingenieurwesen durchaus lukrativer."

Der Hesse begann seinen Vorkampf mit einer Serie von 104,1 Ringen, die ihn zu diesem frühen Zeit-punkt bereits unter die acht besten Schützen brachte. Nach weiteren 105,1 Ringen lag der 28-jährige Student bereits auf dem dritten Rang und damit konsequent auf Finalkurs. 103,6 Zähler kamen in der dritten Serie hinzu. Ein Rang, der zum Eintritt in die Medaillenentscheidung berechtigte, war zu diesem Zeitpunkt nicht gefährdet.

Der DSB-Schütze, der bereits vor vier Monaten auf dieser Anlage beim Weltcup der ISSF und damit bei der Generalprobe für diesen olympischen Wettkampf mit einem Sieg sehr erfolgreich war, schoss auch in der zweiten Qualifikationshälfte weiter präzise wie ein Uhrwerk. 105,2, 103,8 und noch einmal 103,0 Ringe kamen hinzu und am Ende der Qualifikation stand auf Grund der beiden letzten etwas schwächeren Durchgänge mit etwas Glück noch der achte Platz mit 624,8 Ringen. Sergei Kaminski (Russland) erzielte mit 629,0 Ringen einen neuen Olympischen Rekord und ging als Führender in die Endrunde um die Medaillen.

Daniel Brodmeier startete mit 103,2 Ringen und lag zu Beginn des Wettkampfs im Mittelfeld. Nach 102,3 Ringen verlor er einige Plätze und rangierte um den 30. Platz. 104,0 und 103,4 Ringe brachten den 28-jährigen Laborelektroniker aber nicht weiter nach vorne. Er musste weiterhin mit einem Rang um die 30 vorlieb nehmen.

Mit 104,0 sowie 102,3 Ringen schoss der Bayer, der am kommenden Sonntag auch noch einmal im Wettbewerb Freie Waffe seine Chance suchen wird, seinen Vorkampf aus und belegte mit einem Gesamtergebnis von 619,2 Ringen den 37. Platz.