Sonja Pfeilschifter hat nichts verlernt

26.10.2015

Auch nach dem Ende ihrer internationalen Laufbahn ist die siebenfache Weltmeisterin Sonja Pfeilschifter für jede Spitzenleistung gut. Verfehlte sie in den ersten beiden Wettkämpfen der Bundesliga Luftgewehr Gruppe Nord mit 80 Schüssen nur drei Mal die Neun, schoss sie zum Auftakt des zweiten Wettkampfwochenendes den Vogel ab: Optimale 400 Ringe zauberte sie auf die Anzeigetafel – und die waren auch nötig, denn ihr ungarischer Gegner in Diensten von Aufsteiger BSV Buer-Bülse, István Péni, traf auch 398 Ringe.

 

Doch Pfeilschifter führte ihr Team SV Elsen zum ungefährdeten 3:2-Erfolg, einen Tag später mussten die Paderborner aber ihre erste Saisonniederlage einstecken. Obwohl die WM-Dritte Sonja Pfeilschifter die Weltmeisterin Petra Zublasing mit 397:395 besiegte, gewann Gastgeber TuS Hilgert mit 4:1, nachdem die Rheinländer schon am Vortag in eigener Halle auch dem Post SV Düsseldorf mit 3:2 dessen erste Niederlage zugefügt hatten. Zwei Mal war Manuela Felix unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer die Garantin des Sieges, weil sie, jeweils allein am Stand verblieben, in scheinbar völliger Ruhe in der Schlussphase fehlerlos blieb. Damit gehört Hilgert zum Quintett der Vereine mit 6:2-Punkten, die sich allesamt die besten Aussichten auf die Finalteilnahme ausrechnen dürfen.

 

Dazu gehört auch Düsseldorf, das seinen zweiten Wettkampf mühelos gegen die Braunschweiger SG mit 4:1 gewann. Überraschend Aufnahme in diesen elitären Kreis fand mit dem SV Gölzau auch ein Aufsteiger, dessen Nummer eins Illia Scharheika wie Pfeilschifter Weltklasse- auf Weltklasseresultat produziert. Zwei Mal traf der Weißrusse 397 Ringe, doch das führte gegen Mengshausens Russen Nazar Luginets zur Niederlage. Gegen den Finalausrichter verlor das Team aus Sachsen-Anhalt auch, doch das 3:2 über Kevelaer bedeutete bereits den dritten Saisonsieg.

 

Auch die SB Freiheit erwischte es in Wettkampf vier, nach zuvor drei 3:2-Siegen. Am Samstag war das Team aus Osterode im Harz noch siegreich beim SV Wieckenberg unterwegs, weil Alin George Moldoveanu im Stechen gegen Claire-Luisa Ruschel den entscheidenden Punkt festmachte. Doch etwas mehr als 16 Stunden später, inclusive Zeitumstellung, erwies sich der KKS Nordstemmen als zu stark. Die Niedersachsen siegten im Derby mit 3:2 auch, weil Bianca Glinke an Position zwei um einen Ring besser war als Moldoveanu.
Auf das Führungsquintett folgt ein dreiköpfiges Verfolgerduo, dem neben Nordstemmen, das am Samstag Kevelaer mit 2:3 unterlegen war, auch eben die Rheinländer und Mengshausen angehören. Kevelaer unterlag am Sonntag Gölzau, Mengshausen ebenfalls, gewann aber gegen Wieckenberg.

 

Damit hat Aufsteiger Wieckenberg in eigener Halle zwei Mal unglücklich mit 2:3 gegen Freiheit und Mengshausen verloren. Doch auch mit 2:6-Punkten und Platz zehn haben die gut auftretenden Niedersachsen noch alle Möglichkeiten, sich nach oben zu arbeiten. Das gilt auch für die punktgleichen Teams aus Hamm und Buer-Bülse. Im direkten Duell der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder hatten in Höhr-Grenzhausen die Gelsenkirchener die Nase mit 4:1 vorn, nachdem sie am Samstag gegen Elsen beim 1:4 chancenlos geblieben waren. Hamm wiederum holte am Samstag beim glatten 5:0 über Braunschweig seine ersten Punkte.

 

Der Aufsteiger steht daher einzig noch punktlos da. Denn auch am Sonntag gegen Düsseldorf blieben die Niedersachsen beim 1:4 ohne Chance und stehen beim fünften Saisonwettkampf in eigener Halle am 14. November gegen Nordstemmen schon gehörig unter Zugzwang.