Andre Link beendet Weltcup München mit Gold und Quotenplatz

01.06.2015

Der letzte Tag des Weltcups für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück stand aus deutscher Sicht ganz im Zeichen von Andre Link (Mundelsheim/Foto Mitte), der im Wettbewerb Freie Waffe das Finale erreichte und dort die Goldmedaille sowie den zehnten Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) für den Deutschen Schützenbund gewann.

 

Gleich von Anbeginn ging Andre Link nach der ersten Serie im Kniendschießen mit 52,4 Ringen in Führung und wie bereits gestern Barbara Engleder im Wettbewerb Sportgewehr, gab er diese Spitzenposition bis zum Ende des Wettkampfs nicht mehr ab.

 

Sein Vorsprung betrug nach dem Kniendanschlag 1,6 Ringe, nach der zweiten Position, dem Liegendschießen, hatte er 2,3 Ringe Vorsprung vor Alexis Raynaud (Frankreich), der Vierter im Gesamtklasse-ment wurde.

 

Im Stehendschießen, der letzten Position in diesem Wettkampf, zeigte der DSB-Schütze weiterhin einen absolut stabilen Wettkampf und sicherte sich nach dem 45. Schuss des Finales mit 458,7 Ringen die Goldmedaille vor Haoran Yang (China/Foto links), der mit 457,0 Zählern einen neuen Junioren-Finalweltrekord aufstellte und Zweiter wurde. Die Bronzemedaille ging mit 444,8 Ringen an Nazar Luginets (Russland/Russland).

 

„Ich mag das neue Finale“, so der Weltcupsieger nach dem Finale, „da ich so gut wie nichts umbauen muss bei den Positionswechseln. Das ist ein großer Vorteil für mich, denn ich habe mehr Zeit für die neue Position. Die Nervosität ist natürlich trotzdem da und wenn man wie ich nach der ersten Serie vorne liegt, dann steigt irgendwann doch der Puls unheimlich hoch. Das war auch der Grund für die Acht im drittletzten Schuss. Ich war heute Morgen glücklich, dass ich gerade noch das Finale erreicht habe und da habe ich versucht, das Beste daraus zu machen und das hat perfekt geklappt.“

 

Im Vorkampf hatte der 20-jährige Baden-Württemberger mit 394 Ringen im Kniendanschlag seinen Wettkampf eröffnet, ließ in liegender Position 396 Zähler folgen, bevor er mit 385 Ringen im Stehendschießen seine Qualifikation beendete. Da er sehr schnell schoss, musste er aber eine gewisse Zeit warten, bis er sich seiner Teilnahme am Finale sicher sein durfte. Als Siebter zog er dann in die Endrunde ein.

 

Michael Janker (Hofstetten) kam mit 1170 Ringen auf den 24. Platz. 383 Ringe im Kniend-, 399 Zähler im Liegendanschlag sowie 388 Ringe in abschließender stehender Position standen für den jungen Bayern am Ende zu Buche.

 

Julian Justus (Homberg/Ohm), der dritte Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes in diesem Wettbewerb, hatte gestern in der Elimination mit 1154 Ringen den 38. Rang belegt und scheiterte mit dieser Platzierung am Cut für den heutigen Vorkampf.

 

Alle drei deutschen Damen zeigten mit der Luftpistole eine gute Vorstellung, verpassten aber knapp den Eintritt in die Runde der besten Acht. Monika Karsch (Regensburg) und Munkhbayar Dorjsuren (München) kamen beide auf gute 384 Ringe und belegten im Gesamtklassement den elften und zwölften Rang.

 

Ein einziger Ring hätte für beide Schützinnen gereicht, um in das Finale zu kommen, denn die Achte, Antoaneta Bonewa (Bulgarien), hatte 385 Ringe erzielt und die Anzahl der Innenzehner hätten für die deutschen Schützinnen gesprochen, die jeweils zehn Innenzehner hatten, die Bulgarin dagegen nur neun.

 

Hätte eine Teilnehmerin des Deutschen Schützenbundes das Finale erreicht, wäre die Chance recht groß gewesen, einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) zu gewinnen, denn dann hätten vier Schützinnen in der Endrunde drei dieser Olympiatickets unter sich ausgemacht.

 

Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder) lag ebenfalls lange Zeit auf Finalkurs, hatte vor dem letzten Schuss gute Chancen, die Endrunde zu erreichen. 375 Ringe standen nach 39 abgegebenen Schüssen für sie auf der Anzeigetafel.

 

Eine Zehn hätte gereicht, dann hätte sie um die Medaillen und die olympischen Quotenplätze mitschießen können, doch es fiel eine Acht und damit hatte die Brandenburgerin mit 383 Ringen trotz sehr guter Leistung knapp am Finale vorbei gezielt und kam auf Rang 15.

 

Antoaneta Bonewa, wie oben bereits erwähnt, als Achte gerade noch in die Endrunde gekommen, gewann am Ende im Finale mit 200,6 Ringen vor Bobana Velickovic (Serbien), die sich mit 198,2 Zählern die Silbermedaille sicherte. Bronze ging mit 177,4 Ringen an Ljubow Jaskjewitsch (Russland).