Überlegener Christian Reitz gewinnt Weltcup-Gold

30.05.2015

Christian Reitz (Raunheim/Foto) hat beim Weltcup für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück ganz überlegen die Goldmedaille mit der Schnellfeuerpistole gewonnen. 32 Treffer standen für ihn am Ende auf der Anzeigetafel.

 

Von Beginn an zeigte der Polizeikommissar aus Hessen seine Stärke. Bereits nach der zweiten Serie lag er mit sieben Treffern in Führung und baute seinen Vorsprung Durchgang um Durchgang aus. Gleich sieben Treffer Vorsprung hatte er, als hinter ihm die Konkurrenz um die Medaillen kämpften.

 

Zunächst musste Gurpreet Singh (Indien) mit 19 Treffern als Vierter den Stand verlassen, anschließend folgte Alexei Klimow (Russland), der mit 22 Treffern die Bronzemedaille gewann. Schließlich war nur noch Keith Sanderson (USA) übrig geblieben, doch auch er konnte mit seinen 26 Treffern Christian Reitz nie gefährden.

 

„Das war ein richtiger Start/Ziel-Sieg“, kommentierte der Sieger seinen Wettkampf, „wir hatten gestern schon gemerkt, dass ich im Vorkampf unheimlich schnell war und das habe ich hier im Finale nach den ersten Serien auch gemerkt. Die Reaktionszeit und der Anschuss liefen so gut, dass ich beim Zielen mehr Zeit investieren konnte. Dies ist wichtig bei einem Stand, der bekanntermaßen sehr schwierig ist. Und wie man sieht, hat es gut geklappt.“

 

Bundestrainer Detlef Glenz war völlig zufrieden mit der Leistung seines Schützlings: „Christian hat es souverän gemacht von der ersten bis zur letzten Serie. Er schießt eigentlich immer gut, ob mit Druck wie zum Beispiel in Fort Benning, wo er den Quotenplatz gewann, oder hier in München, wo nur noch eine gute Platzierung als Ziel stand. Christian kann sich auf alle Situationen gut einstellen.“

 

Christian Reitz hatte sich schon im Vorkampf souverän gezeigt. Mit 297 Ringen gestern im ersten Halbprogramm sowie 295 Zählern im zweiten Durchgang heute hatte der Olympiasechste von London 2012 die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen und ging als Führender in das Finale der besten Sechs, fünf Ringe vor dem amtierenden Goldmedaillengewinner von London, Leuris Pupo (Kuba).

 

Oliver Geis (Mengerskirchen), der zusammen mit Christian Reitz nach dem ersten Halbprogramm mit 297 Ringen das Feld anführte, hatte im zweiten Halbprogramm heute einen Fehlschuss, weil er um Bruchteile von Sekunden die Zeit überschritt, kam dadurch in der letzten Vier-Sekunden-Serie nur auf 87 Ringe und stürzte mit insgesamt 576 Zählern auf Rang 21 ab.

 

Aaron Sauter (Beerfelden) zeigte gestern im ersten Halbprogramm nicht sein volles Können, kam auf nur 282 Ringe und konnte diesen Rückstand heute mit 292 Zählern nicht mehr nachhaltig kompensieren. Mit 574 Ringen kam er auf Platz 26.

 

In der ersten Entscheidung des heutigen Tages hatte heute Morgen Henri Junghänel (Breuberg) im Lie-gendschießen mit dem Kleinkalibergewehr mit 124,2 Ringen im Finale den sechsten Platz belegt.

 

Bereits nach der ersten Drei-Schuss-Serie lag der 27-jährige Student aus Hessen auf Rang sechs, er steigerte sich nach dem zweiten Durchgang auf Rang fünf, fiel dann aber wieder auf den sechsten Platz zurück und musste kurz darauf in der Elimination ausscheiden.

 

„Ich habe heute einen ordentlichen Wettkampf geschossen, sowohl im Vorkampf, als auch im Finale“, so Henri Junghänel mit seinem Fazit nach dem Wettkampf, „die Hoffnungen auf einen Quotenplatz für Rio waren zwar da, aber das kann man nicht erzwingen. Es hat heute bei mir schlicht an den hohen Zehnern gefehlt, die dann ein besseres Resultat ergeben. Eine 10,5 muss es einfach sein, um vorne mitzumischen und daran hat es mir hier im Finale gefehlt.“

 

Henri Junghänel hatte mit 625,3 Ringen das Finale als Achter gerade noch erreicht. Bei diesem Weltklassefeld lagen die Ergebnisse der Schützen sehr eng beieinander. Zwischen Rang sechs und Platz zehn war es zum Beispiel nicht einmal ein ganzer Ring.

 

Michael Janker (Hofstetten) kam mit 623,2 Ringen auf den 16. Platz. Eine schwächere Anfangsserie von 101,8 Zählern verdarb dem erst 23-jährigen Bayern eine bessere Platzierung. Routinier Maik Eckhardt (Dortmund), der dritte Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes in diesem Wettbewerb, belegte mit 614,3 Ringen den 65. Platz.