Barbara Engleder souverän zum Weltcupsieg

31.05.2015

Am vorletzten Tag des Weltcups für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt München gewann Barbara Engleder (Triftern/Foto Mitte) haushoch überlegen den Wettkampf Sportgewehr mit 461,5 Ringen. Selina Gschwandtner (Reischach) wurde mit 419,8 Zählern Fünfte.

 

Die Weltmeisterin von 2010 in München zeigte ein herausragendes Finale. Sie schoss konstant auf allerhöchstem Niveau. Bereits nach der ersten Fünf-Schuss-Serie in kniender Position führte Barbara Engleder mit 53,0 Ringen und gab diesen Spitzenplatz während des gesamten Finales nicht mehr ab.

 

Vor dem letzten Anschlagwechsel von liegend auf stehend betrug ihr Vorsprung außerordentliche vier Ringe auf Seo Young Yoo (Südkorea/Foto oben links). Diese Differenz wuchs dann im Stehendanschlag noch an und vor dem letzten Schuss waren es unglaubliche 8,3 Ringe, die zwischen der Bayerin und der Südkoreanerin lagen.

 

Seo Young Yoo wurde mit 455,0 Ringen Zweite vor Siling Yi (China), die mit 444,6 Zählern den dritten Rang belegte.

 

„Es läuft in letzter Zeit wirklich sehr gut für mich“, so die strahlende Siegerin nach dem Finale, „das hat sich in Fort Benning schon abgezeichnet. Die Konkurrenz im eigenen Land spornt mich sehr an. Die jungen Schützinnen, die jetzt bei uns im Team sind, verstärken den Druck auf die älteren Schützinnen enorm. Ich habe das Finalschießen immer und immer wieder trainiert, das hat sich heute ausgezahlt. Der letzte Schuss, eine 7,8, ist dann gar nicht mehr relevant. Wichtig ist für mich auch, dass wir in der Nationalmannschaft ein verschworenes Team sind. Die Stimmung ist ausgezeichnet und wir ziehen alle, damit sind auch die Trainer miteingeschlossen, an einem Strang.“

 

Selina Gschwandtner zeigte ebenfalls ein bemerkenswertes Finale. Die erst 21-jährige Studentin lag nach der Auftaktserie direkt hinter Barbara Engleder, fiel aber in der zweiten Serie durch eine 8,9 und eine 9,1 zurück und beendete das Kniendschießen an Position sieben. Im liegenden Anschlag erkämpfte sie sich den sechsten Rang und im Stehendschießen kam sie einen weiteren Rang nach vorne.

Selina Gschwandtner eröffnete ihren Vorkampf mit 197 Ringen im Kniendschießen, ließ optimale 200 Zähler in liegender Position folgen und beendete die Qualifikation mit 191 Ringen im Stehendanschlag. Sie hatte damit zusammen mit vier weiteren Schützinnen das beste Resultat erzielt.

 

Nach dem Finale bilanzierte sie ihren Wettkampf: „Ich bin momentan gut in Form, dann kommen die Ergebnisse fast von allein. Beim ersten Weltcup in Changwon bin ich gelassen an den Start gegangen und das hat so gut geklappt, dass ich überhaupt nicht mehr nervös bin, auch wenn ich im Wettkampf neben ganz prominenten Schützinnen stehe. Wenn es dann noch zum Finale reicht, ist es natürlich das berühmte i-Tüpfelchen.“

 

Barbara Engleder begann mit 193 Ringen in kniender Position, hatte 199 Zähler im Liegendanschlag auf dem Konto und schloss ihren Vorkampf mit 195 Ringen im Stehendschießen ab. 587 Ringe insgesamt bedeuteten den Einzug in das Finale der besten Acht.

 

Für Beate Gauß (Odenheim) lief es heute nicht so gut. Nach 191 Ringen im Kniendschießen folgte 197 Zähler in liegender Position und mit 186 Ringen zum Abschluss im Stehendschießen kam die viermalige Weltmeisterin von Granada (Spanien) 2014 diesmal auf den 58. Platz.

 

Im Wettbewerb Luftpistole der Herren, der zweiten Entscheidung des heutigen Tages, reichte es für die Schützen des DSB nicht zu vorderen Platzierungen.

 

Manuel Heilgemeier (Kempten) war mit 577 Zählern und Rang 26 bestplatzierter Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes. Philipp Grimm (Volkach) kam mit 574 Ringen auf den 37. Platz und Michael Schwald (Freiburg) komplettierte das DSB-Trio mit 570 Ringen und dem 68. Platz.

 

Das Weltcup-Gold ging mit 201,4 Ringen im Finale an Joao Costa (Portugal), der damit nach dem Wettbewerb Freie Pistole nun auch die Luftpistole dominierte. Zweiter wurde mit 200,4 Zählern Tomoyuki Matsuda (Japan) vor Yang Sun (China), der mit 177,3 Ringen die Bronzemedaille gewann.